Dienstag, 24. September 2013

Erster Auftritt absolviert

21:00 h, ich sehe Steffi. Sie sucht auch einen Parkplatz, sieht mich, winkt. Ich habe den kleineren Wagen und parke schon ein während ich ihre Rücklichter an der Straßenecke verschwinden sehe. Die gewonnene Zeit verbringe ich anschließend damit, dass ich vor dem Haus der Gastgeber auf sie warte. Es ist eine riesige Party mit gefühlten 200 Gästen. Wir treten einfach ein, was in dem Trubel niemandem auffällt. Am Flügel im Wohnzimmer spielt ein Pianist, den ich schon in der Unterfahrt gehört habe. Obwohl die Fläche riesig ist müssen wir uns durch die Gäste hindurchzwängen. Eher zufällig treffen wir auf die Gastgeberin, begrüßen sie und mischen uns wieder unter die Gäste. Kurz vor zehn sind wir vollständig. 22:00 h, der Gastgeber führt uns in den Einsingraum. 22:15 h, die Tür wird geöffnet. "Das ist Claudia, sie hat heute Geburtstag" - Claudia rein, Tür zu, "Zum Geburtstag viel Glück", Tür auf, Claudia raus, Tür zu, weiterproben. Um 22:45 h rufe ich einen lieben Freund in Tarp bei Flensburg an. Auch er hat heute Geburtstag. Einen gesungenen Glückwunsch durch's Handy, dann geht es in's Wohnzimmer. 23:00 h, Auftritt. Nach wenigen Takten ist Stille. Alle hören aufmerksam zu. Nur aus der Küche hört man leise Stimmen. Steffi vergisst ab der 2. Strophe ihren Text bei "Komm Du mir nur nach Haus". Aber das ist egal. Ihr "I g'här do hie" ist sensationell. 2 Zugaben, dann müssen wir gestehen, dass wir unser aktuelles Repertoire ausgeschöpft haben. Die Leute fragen nach einer CD. Der Pianist kommt auf mich zu und schüttelt mir die Hand. "You're fucking good". Dann geht er wieder. Nur dieser eine Satz, geradeheraus, ohne Umschweife. Ich interpretiere das als ein ehrliches Kompliment. Um Mitternacht singen wir der Gastgeberin noch ein Geburtstagsständchen und gehen recht bald. - Ich bin zufrieden. Ein guter Gesamtklang, blitzsauber intoniert, guter Blend. Wir sind musikalisch viel weiter, als ich für die kurze Dauer, die wir gemeinsam singen erwartet hatte. Der Blick nach Vorne: Zwei Auftritte im Oktober. Anfang Dezember müssen wir "The Boy from New York City" aufführen, das wir bisher noch nicht geprobt haben. Kriegen wir hin. Ich fühl' mich gut. Es macht Spaß wieder auf der Bühne zu stehen.



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Dienstag, 3. September 2013

Neuer Song: Ich krieg 'nen Fön!

Steffis Text hat geradezu nach einer Replique geschrien. Und nein, das Lied handelt nicht von männlicher Vorfreude auf ein neues Haushaltsgerät ...

Nur kurz für Nichtbayern: Der Fön entsteht dadurch, dass die Bewohner höherer Berglagen den alpinen Bodennebel ins Tal wedeln, damit die Kühe auf trockenen Wiesen grasen können. Für die Nachbarn im Tal ist dies ärgerlich, da die Morgensicht stark behindert wird.

Bettelmönche des frühen Mittelalter nutzten dies, um auf den Pilgertouren sicherzustellen, dass sie ausreichend versorgt waren. Wurde der Morgennebel so dicht, dass die Talbewohner beim Frühstücken im Garten ihren Gegenüber nicht mehr sehen konnten setzten sie sich schnell dazu und nahmen etwas Nahrung zu sich. Diese Strategie war so erfolgreich, dass es im Alpenraum zu einer zunehmenden Ansiedlung kurpfälzer Mönche kam - im Volksmund: "Föne Mannheims"

Aber zurück zum Lied: Da das plötzliche Verschwinden warmer Semmeln und frischer Marmelade von Frühstückstisch zu Irritationen und spontanen Missfallenbekundungen führte, ging der Ausruf "I krieg oan Fön!" als Redewendung für einen sich anbahnenden kritischen emotionalen Zustand in den alltäglichen Sprachgebrauch ein.


Ich krieg 'nen Fön!
(Text & Musik: Guido Vincent von Weber)


1. Ich steh' im Laden mit 'nem Zettel in der Hand
und zweifel an (m)einem Verstand.
Darauf steht: "dreimal Sahne" und ich hab' ein Problem,
denn ich kann außer Sahne kaum 'was anderes seh'n.

2. Schlagsahne, süße Sahne oder doch sauer?
Sprühsahne, Biosahne, direkt vom Bauer?
Null-zwei, null-fünf, ein Liter oder lieber null-drei,
oder Lactosefrei?

Ref: Ich krieg' 'nen Fön!
Warum kann sie das denn nicht versteh'n?
Wie soll ich denn von hier in ihr Kochbuch seh'n?

3. Ich gehe rüber in den Drogeriediscount
und bin trotz allem sehr gut gelaunt.
Dann les' ich: "dreimal Binden" und hab' wieder'n Problem,
denn woher soll ich was von Binden versteh'n?

4. Da gibt's maxi, long und superplus und welche mit Flügeln.
Ultrafresh, mit Actipearls, doch keine mit Zügeln.
Da steht extraslim, geruchsneutral - ich halt's nicht aus!
Wie krieg' ich diese Bilder wieder aus meinem Kopf raus?

Ref: Ich krieg' 'nen Fön!
Das war doch ziemlich klar abzuseh'n.
Was soll ich denn von Damenhygiene versteh'n?

5. Ich kann das gar nicht, gar nicht versteh'n.
Dabei krieg' ich einen tierischen Fön!
So kann das auf keinen Fall weitergeh'n.

Chor: Wenn du's dann umtauschst wirst du seh'n,
dass auch die ander'n Männer von vorhin da steh'n.
Das liegt wohl auf dem Ypsilon-Gen.
Die nächsten Jahre, das weißt du genau,
ist das die Lieblingsgeschichte deiner Frau.
Bei dem Gedanken wird dir jetzt schon flau.



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