Samstag, 9. August 2014

Konzert auf der Seebühne Hohentann

Auf der halben Strecke zum Chiemsee liegt Hohentann. Und so ist dieses Mal bereits der Weg zum Auftritt ein Genuss. Wir tauchen 70 Kilometer in die Natur ein, fahren über malerische Felder und durch Waldstraßen, in denen sich die Lichtstrahlen einzeln durch die dunklen Baumkronen schlagen. In Hohentann angekommen halten wir kurz an und genießen die Alpenkulisse bevor wir weiter zum Auftrittsort fahren.

Die Feier ist exklusiv. Ein dutzend Geburtstagsgäste grillen auf der Gartenterasse und nach kurzem Einsingen werden wir auf die hauseigene "Seebühne" am Gartenteich geführt. Der Gastgeber hatte uns im Freien Musikzentrum gehört und sich aus dem dortigen Programm eine Auswahl an Liedern gewünscht. Und so stehen wir in der Abenddämmerung am Wasser und singen bei zirpenden Grillen ... das Leben ist ein Geschenk.

Tom Gschrey
(1965 - 2013)
Es ist ein wunderschöner Abend und doch erfahre ich etwas, das mich sehr betroffen macht. Unter den Gästen ist ein Musiker der Münchner Philharmoniker und nach wenigen Minuten entdecken wir, dass wir einen gemeinsamen Bekannten hatten - Tom Gschrey. Ende 2010 rief Tom mich an und bat mich, ein Stück für sein Duo "klassik modern" zu schreiben (Blogeintrag vom 18.12.2010). Und so trafen wir uns von da an regelmäßig am Gärtnerplatztheater, wo er spielte. Zunächst, um uns persönlich kennen zu lernen, dann, um über das Stück zu sprechen und später, weil es einfach Spaß machte, sich zu sehen. Wie so oft wenn man keine konkreten gemeinsamen Projekte hat, wurden die Zeiträume zwischen den Telefonaten immer größer. Und immer wieder, wenn ich wegen eines Anrufs durch die Adressliste scrollte und seinen Namen sah, dachte ich "Mensch, wie es dem wohl geht? Müsst' ich mal wieder anrufen. Mach ich morgen ..." Hab's immer einen Tag weiter geschoben, weil ich dachte, ich hätte dafür noch so viel Zeit. Und nun erfahre ich auf dieser wundervollen Geburtstagsfeier, dass ich den Anruf seit geraumer Zeit auf ein "morgen" schiebe, während es das für ihn schon lange nicht mehr gibt. Es tut mir leid, Tom.

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