Sonntag, 7. November 2010

Vollmond in Schwabing - Libretto 1.0

Habe heute den ersten Entwurf des Scripts fertiggestellt. Der große Bogen ist, dass ein Mann nach einem Abend in Schwabing zu seinem Wagen zurück kehrt, dort auf eine junge Studentin stösst und mit ihr in ein Gespräch verwickelt wird. Ihr Umgang ist zunächst sehr distanziert. Niemand lässt sich tatsächlich in die Karten schauen, was die Dialoge prägt. Nach dem ersten Drittel schlägt er auch selbstkritische Töne an, was ihr gefällt. Sie lässt sich im Gespräch auf ihn ein und es folgt ein verbaler Schlagabtausch, bei dem die vorherige Distanz gewichen ist. Nach dem zweiten Drittel wird es persönlicher und versönlicher, bis sie sich ihm dann öffnet. Sie kommen sich näher. In den Zugaben zeigt sich, dass dies von Dauer ist.

Das szenische Setting ist sehr ruhig angelegt und das Stück lebt von den Dialogen sowie von der langsamen Annäherung der beiden Figuren zueinander.

Ich arbeite in der Anlage des Stücks stark mit Gegensatzpaaren, denen man auf der Bühne häufig begegnet: Mann vs.Frau, gut situiert vs. Lebenskünstler. Damit dies für die Zuschauer bei dem hohen Abnutzungsgrad der Grundkonstellation interessant ist, muss ich dem einen neuen, ungewohnten Dreh geben. Ausserdem müssen die Figuren und der Prozess der Annäherung glaubwürdig sein.

Ich werde mir nun einen Punching-Partner suchen, mit dem ich die Dialoge und die szenische Entwicklung - wie es auf Neudeutsch heißt - challengen kann.

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