Montag, 22. Dezember 2014

Weihnachtsfeier bei Siemens

Eine Weihnachtsfeier bei Siemens - ich rechnete mit einem Ambiente aus Stahl, Glas, hohen Räumen und jungen Menschen, die man auch für Investmentbanker hätte halten können. So kann man sich irren ...

Das alte Kellergewölbe in dem wir auftreten gehört zu unseren bisher urigsten Auftrittsorten. Kerzen flackern auf Tischen in den Nischen des Raumes. Kellner bieten Fingerfood an und obwohl ich sonst vor dem Singen nicht esse, kann ich dieses Mal nicht widerstehen. Streng genommen war es wohl Bruschetta - aber diese kam aus einer anderen Welt.

Die Atmosphäre der Feier ist herzlich und als wir auftreten herrscht bald eine Stimmung wie auf einem unserer Konzerte. Alle singen mit, klatschen und ringen uns eine um die andere Zugabe ab. Ein schöner Abschluss für ein ereignisreiches Jahr ...

2014 begann mit einem unvergesslichen Casting. Und mit Martina als neuen Sopran waren wir für den Kraftakt, der nun folgte gerüstet. Bis zum Sommer schrieben, arrangierten und lernten wir zehn neue Lieder. Nicht einmal ein Jahr nach unserer Gründung konnten wir so mit unseren Gästen unser erstes Konzert feiern. Gute Musik, ein ausverkauftes Haus und riesige Stimmung ... Für alle, die nicht kommen konnten haben wir einen kurzen Zusammenschnitt angefertigt.

Dem folgte keinen Monat später eines meiner bisher bewegendsten Erlebnisse als Musiker - der Abschied von Philipp Brammer. Zunächst sangen wir auf seiner Beerdigung. Später nahmen wir für die Trauergäste und Freunde im Tonstudio "I g'hör do hie" auf. In dieser Zeit habe ich viel über ihn erfahren. Und diese Gespräche, wie auch die Momente der gedankenverlorenen Stille haben mich tief berührt - und tun es rückblickend noch heute.

In dieser Zeit zog es Martina weiter auf die Musicalbühnen dieser Welt und wir fanden Steffi - unseren Beitrag zum Erhalt der Bayrischen Sprache. Ein Anliegen, das uns wichtig ist, insbesondere seit die Unesco sie als schützenswert eingestuft hat - also nicht Steffi ... was natürlich nicht heißt ... hrrng, wie komme ich denn jetzt aus dieser Kiste wieder raus?

Ich freu' mich auf 2015 ...

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Geburtstag in Grünwald

"Wir hätten gerne den Witzigen für unsere Feier" "Wir können nur zu fünf auftreten." "Nein, der Witzige reicht."

Durch eine kleine Türe in der offen stehenden Garage treten wir auf das Grundstück und stehen auf einem wunderschönen, großzügig angelegten Rasen. Die angestrahlten Bäume geben den Konturen sanfte Akzente und im Hintergrund sehen wir durch hohe Sprossenfenster die Gäste der Feier. Ein kleiner Durchlass führt auf den gepflasterten Weg zum Haupteingang und mir wird bewusst, dass dies eben nicht der Garten war, sondern einfach nur die Wiese hinter der Garage. Es gibt eine Welt, die mir bisher verborgen geblieben ist ... die Possenhofener Schlösser der Gegenwart.

Wenn wir privat gebucht werden, sind wir immer auch Gäste. So auch dieses Mal.Wir werden herzlich empfangen, lachen und erzählen mit den Freunden der Familie, verbringen einen wundervollen Abend, während dem wir unseren ersten Auftritt mit Steffi geben. Es ist kaum zu glauben, dass sie gerade erst drei Monate bei Alpenlounge ist. Das sind Abende, die Spaß machen, den Gastgebern, den Gästen und auch uns. Oder in den Worten, mit denen wir verabschiedet wurden: "Vielen Dank - sie haben uns viel Freude bereitet." "Wir haben für diesen Abend zu danken. Die Freude war ganz auf unserer Seite."

Sonntag, 5. Oktober 2014

1 Tag im Tonstudio: "Rikscha" ist drin

Durch zwei schwere Stahltüren trete ich auf einen langgezogenen Flur. Rechts und links zweigen verschiedene Aufnahmeräume ab. Langsam gehe ich an den gepolsterten Doppeltüren vorbei, durch die dumpf Musik dringt.  - Hip Hop - Rock - Punk - ich bleibe stehen, als ein gewaltiger Riff meine Aufmerksamkeit erregt. Fetter Metal-Funk, Distortion, Gitarre und Bass laufen parallel, dann der Vokaleinsatz: "Scheiß Sommer!"

Ich schaue den Gang weiter hinunter, an dessen Ende unser Aufnahmeraum liegt. Irgendwie habe ich das Gefühl gleich vor einem Hünen von Tontechniker mit Biker-Tatoos und "Prospect" - Aufnäher zu stehen, dem ich erklären muss dass er heute a cappella abmischen wird. Dann fallen mir die goldenen CDs an der Wand auf ... Michael Mittermeier war hier ... Na dann ... Ich betrete den Aufnahmeraum und stehe vor Daniel, einem jugendlichen Zehnkämpfer mit unerschütterlich guter Laune, der uns für den Rest des Tages jeden Wunsch von den Augen ablesen wird. Alles passt.

Bernd singt seine Stimme als erster ein. Er zieht die Kopfhörer über und kann seine Vorfreude kaum verbergen. "Sing mal irgendwas, damit ich dich aussteuern kann" sagt Daniel. Dann folgt nur noch
" Hölle ..." Bernds unglaublicher Bass füllt den Regieraum. Zwei Takes später ist die Spur eingesungen und ich bin der festen Überzeugung, dass alles was nicht das tiefe E erreicht eine Frauenstimme ist und bei Elmar Gunsch der Stimmbruch ausgesetzt hat.

Dann ist Bernhard an der Reihe. Er singt präzise, rhythmisch auf den Punkt, blitzsauber in der Intonation bis... der Originaltext lautet: "Sie hob den Finger, sagte: ,Nein, ich genieß das Wetter lieber doch allein" Statt dessen hören wir aus den Boxen: "Sie schob den Finger ..." Wir werden nie erfahren wohin ... aber wir brauchen einen Moment bis wir mit den Aufnahmen fortfahren können. Dann ist auch er in zwei Takes durch.

Cordula arbeitet auf der Bühne mit der Atmosphäre, kann die magischen Momente, die mit dem Publikum entstehen sofort in Musik umsetzen. Nun steht sie wie ein Fisch ohne Wasser vor dem Mikro. Selbst unsere wahnsinns Performance, die sie durch die Scheibe sehen kann, ändert daran nichts. Dann macht sie die Augen zu und schaltet auf Kopfkino. Daniels Kommentar: "Echt amtlich".

Steffi steht vor der grössten Herausforderung. Wir hatten erst wenige gemeinsame Proben und nun muss sie sich unter diesen erschwerten Bedingungen in den Klang einfinden. Am Ende haben wir jedoch auch ihre Stimme erfolgreich eingefangen. Gut gemacht.
Go Alpenlounge! Was für ein Tag ... ich freue mich schon unglaublich auf das Ergebnis.

Mittwoch, 3. September 2014

Stefanie Horn neuer Sopran bei Alpenlounge

"Mehr Glück als Verstand" würden Neider sagen. "Du bist schon immer auf der sonnigen Seite der Straße gelaufen" die Freunde. Beides beschreibt was passiert ist. Ein Anruf: "Guido, ich hätte da jemanden, der zu euch passt", eine gemeinsame Probe und wir wussten, dass wir kein Casting brauchen.

Steffi bringt bei Alpenlounge jedoch noch viel mehr ein als "nur" ihre tolle Stimme und Musikalität. Sie ist Lehrerin für Mathematik und Religion am Staffelsee-Gymnasium in Murnau. Und es sind genau diese Fächer, die in unserem Probenalltag eine wichtige Rolle spielen.

So arbeiten wir zum Beispiel ständig mit der Summenformel. Im Prinzip jedes Mal wenn jemand seinen Text vergessen hat - wobei sie eigentlich aus der musikalischen Massenbewegung der 70er Jahre entspringt, als die Menschen nach einem Weg suchten, sprachübergreifend gemeinsam zu singen. Mit Hilfe dieser Formel konnten sie dann schnell ableiten, wie sich eine Melodie am besten summen lässt. Es gibt ja nichts, womit sich die Wissenschaft nicht beschäftigt ...

Und auch der Begriff des Glaubens wird in unseren Proben immer wieder aufgegriffen. Meistens von Bernhard während er auf der Pitch den Grundton des folgenden Liedes angibt. Aber das möchte ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Diesem Thema werde ich in meinen Memoiren ein eigenes Kapitel widmen. Ich werde darin auch einen historischen Exkurs auf alttestamentarische Lösungsansätze dieser Problematik aufnehmen. Es ist beispielsweise hoch interessant, dass aus der Tradition des "Ton um Ton" über die Ritualisierung des sich ständigen, gegenseitigen Zublasens falscher Töne, die ersten Vorläufer heutiger Jazz-Blockflöten-Ensembles entstanden sind.

Was ich damit aber eigentlich nur zum Ausdruck bringen wollte war: Egal ob nun die Bezeichnung "Immer auf der Sonnenseite des Lebens" oder "mehr Glück als Verstand" besser zutrifft, unseren nächsten Auftritt mit Steffi sollte niemand verpassen ...

Sonntag, 31. August 2014

Martina als Musicalsängerin immer gefragter

Martina Erd in "Hello Dolly"
"Ich starte jetzt richtig durch" freut sich Martina, als sie von ihrer Zukunft in der Welt des Musicals spricht. Derzeit steht sie im Zirkus Krone mit "Jesus Christ Superstar" auf der Bühne und es ist schön zu sehen, wie konsequent sie ihren Traum lebt, ohne sich von den vielen Kompromissen vom Weg abbringen zu lassen, die das Leben uns abringt.

Und so ist die Atmosphäre in der Probe freudig, als sie von ihren Plänen spricht, obwohl allen klar ist was dies für Alpenlounge bedeutet. Da sie aufgrund der Engagements über lange Zeiträume Abends nicht mit uns proben oder auftreten kann, müssen wir ihre Stimme nach besetzen  ...

Wir haben viel Fahrt aufgenommen im letzten halben Jahr. Unser Konzertprogramm beinhaltete zehn Premieren, darunter Lieder, die wir erst kurz vor dem Konzert zum ersten Mal gemeinsam gesungen haben. Es waren spannende Monate, in denen Martinas Erfahrung und Professionalität eine wertvolle Stütze waren. Ich freue mich schon darauf, sie in Zukunft in dem einen oder anderen Afterglow zwischen uns zu nehmen und diese Zeit noch einmal aufleben zu lassen.

Dienstag, 12. August 2014

"I g'här do hie" für Philipp Brammer

"Jede freie Minute verbrachte er in den Bergen" sagt Dominique Brammer. "Da fühlte er sich frei." Und als am 28 Juli ein Aufnahmetermin verschoben wurde fuhr er spontan in die Alpen. Nach einer Woche des Wartens und Hoffens nahm die Nachricht von seinem Absturz seiner Familie jede Hoffnung auf die Rückkehr.


Sie wünsche sich, dass wir an seinem Grab "I g'här do hie" singen, sagt sie.

Als wir in Gräfelfing zur Beerdigung eintreffen überraschen mich die vielen Menschen. Ich kenne Beerdigungen bisher nur im "kleinen" Kreis. Sie sind still. Hier stehen, bewegen sich, niesen, tuscheln 800 Trauergäste. Tageszeitungen sind anwesend, Fotografen begleiten den Trauerzug ... Als der Pfarrer uns ein Zeichen gibt treten wir an das offene Grab und singen.


I g'här do hie
(Text und Musik: Guido Vincent von Weber)


Im Rück'n die Alpen und i g'spür an Wind und i woaß, dass i do dahoam bin. Und vor mir da See, in dem bin i g'schwomma ois Kind. Und i gspür, i g'här do hie.

Hob nix gega Hamburg und nix gega Berlin, doch weg dad i niemois ned ziag'n. Do bin i glückli, und nix auf der Welt hot wos, des mi länga hält. 


I brauch meine Alpn, und i brauch aa mein See. Brauch an weiß-blauen Himmi, ja mei is des schee! I brauch Oima im Summa und im Winta an Schnee. Do gibt's für mi g'wis nix scheenas, ois wenn i auf Schiern steh in luftiger Höh.  


Im Dirndl zur Hochzeit, a jeda Bua richt' si her. Si da zu verliabm foit ned schwer. Vor da Kirchn a Kutschn, es steign Daubn auf, trag'n ihr Weiß in an blau'n Himmi nauf.


Hob nix gega Hamburg und nix gega Berlin, doch do g'här i hoit hie. Do bin i glückli, do fühl i mi frei. I g'här do hie, do bleib i dabei.
  
I brauch meine Alpn, und i brauch aa mein See. Brauch an weiß-blauen Himmi, ja mei is des schee! I brauch Oima im Summa und im Winta an Schnee. Do gibt's für mi g'wis nix scheenas, ois wenn i auf Schiern steh in luftiger Höh.
    
       G'här do hie, i g'här, i g'här do hie

Samstag, 9. August 2014

Konzert auf der Seebühne Hohentann

Auf der halben Strecke zum Chiemsee liegt Hohentann. Und so ist dieses Mal bereits der Weg zum Auftritt ein Genuss. Wir tauchen 70 Kilometer in die Natur ein, fahren über malerische Felder und durch Waldstraßen, in denen sich die Lichtstrahlen einzeln durch die dunklen Baumkronen schlagen. In Hohentann angekommen halten wir kurz an und genießen die Alpenkulisse bevor wir weiter zum Auftrittsort fahren.

Die Feier ist exklusiv. Ein dutzend Geburtstagsgäste grillen auf der Gartenterasse und nach kurzem Einsingen werden wir auf die hauseigene "Seebühne" am Gartenteich geführt. Der Gastgeber hatte uns im Freien Musikzentrum gehört und sich aus dem dortigen Programm eine Auswahl an Liedern gewünscht. Und so stehen wir in der Abenddämmerung am Wasser und singen bei zirpenden Grillen ... das Leben ist ein Geschenk.

Tom Gschrey
(1965 - 2013)
Es ist ein wunderschöner Abend und doch erfahre ich etwas, das mich sehr betroffen macht. Unter den Gästen ist ein Musiker der Münchner Philharmoniker und nach wenigen Minuten entdecken wir, dass wir einen gemeinsamen Bekannten hatten - Tom Gschrey. Ende 2010 rief Tom mich an und bat mich, ein Stück für sein Duo "klassik modern" zu schreiben (Blogeintrag vom 18.12.2010). Und so trafen wir uns von da an regelmäßig am Gärtnerplatztheater, wo er spielte. Zunächst, um uns persönlich kennen zu lernen, dann, um über das Stück zu sprechen und später, weil es einfach Spaß machte, sich zu sehen. Wie so oft wenn man keine konkreten gemeinsamen Projekte hat, wurden die Zeiträume zwischen den Telefonaten immer größer. Und immer wieder, wenn ich wegen eines Anrufs durch die Adressliste scrollte und seinen Namen sah, dachte ich "Mensch, wie es dem wohl geht? Müsst' ich mal wieder anrufen. Mach ich morgen ..." Hab's immer einen Tag weiter geschoben, weil ich dachte, ich hätte dafür noch so viel Zeit. Und nun erfahre ich auf dieser wundervollen Geburtstagsfeier, dass ich den Anruf seit geraumer Zeit auf ein "morgen" schiebe, während es das für ihn schon lange nicht mehr gibt. Es tut mir leid, Tom.

Sonntag, 3. August 2014

Standing Ovations im Freien Musikzentrum

"Guido - super Einlage" sagt Rainer nach dem Konzert. Stefan schaut mich erstaunt an: "Du trägt Einlagen?" Unser erstes Konzert war ein Fest.

Über 100 Gäste drängten in den Konzertsaal des Freien Musikzentrums und zu unserer Freude vermieden die Organisatoren durch kontinuierliche Nachbestuhlung den Ausverkauf der Veranstaltung.

Es war eine der wärmsten Nächte, an die ich mich in München erinnern kann und in nahezu tropischer Hitze reihten sich die Lied-Premieren aneinander. Wie versprochen boten wir auch etwas ausgefallenes. Um genau zu sein, waren es einige Takte am Ende des Liedes "Männer in den besten Jahren". Vor dem Hintergrund der eigenen persönlichen Erfahrung interpretierten einige Zuhörerinnen dies als szenische Umsetzung des Liedes, was ihren Partnern zu denken geben sollte und mich daran erinnerte, dass ich schon immer ein Lied über die Vergesslichkeit schreiben wollte. Es beginnt fünf- und endet einstimmig ...

Der Abend ging viel zu schnell vorüber und ich habe erst am nächsten Tag die Ruhe gefunden, noch einmal das Erlebte Revue passieren zu lassen. Meine persönlichen Highlights des Abends waren "Mei Herz is schwer", bei dem Bernd mit seinen Gefühlen kämpfte - für mich persönlich ein sehr berührender Moment. Dann "Das Dirndl". Ich ahnte, dass das Lied dem Publikum gefallen würde, aber als Bernhard standing Ovations einsang ... Und dann noch Cordulas "Karriere" - Als die Stelle kam, an der das Publikum mitsingen sollte hoffte ich, dass es zumindest ein paar tun. Und dann dieser Klang! Der ganze Konzertsaal sang. Sensationell.

Was für ein Abend. So kann es gerade weitergehen ...

Dienstag, 24. Juni 2014

Neuer Song: Karriere

"Beim gesellschaftlichen Aufstieg empfiehlt es sich, freundlich zu den Überholten zu sein. Man begegnet ihnen beim Abstieg wieder"
Johann Herbst (1507-68)

Wir tun unser Bestes, um dieses Lied auf unserem Konzert in einem Monat als Premiere auf die Bühne zu bringen ...

Karriere
(Text und Musik: Guido Vincent von Weber)

1. Auf einem Acker, da stand ein Baum und oben drin saß ein Rabe.
Der Knabe saß den ganzen, lieben Tag nur rum, mit einem riesigen Gehabe.
Da sah ihn ein kleiner Hase, sagte sich: "Das find' ich fein.
Wie so ein Rabe, der nichts tut, ja, so möcht' ich gerne sein."
Und so setzte sich der Hase unter diesen großen Baum,
tat den ganzen Tag nichts, außer Löcher in die Luft zu schau'n.
Plötzlich hörte er ein Rascheln, sah den Fuchs und holte Luft.
Ansonsten hörte man nicht viel. Das ist wohl in dem Fuchs verpufft.

Ref: Also merke dir, mein Freund, so einfach kann das gar nicht geh'n.
       Darum bin ich jetzt auch hier und erkläre dir das System.
       Willst du jeden Tag genießen ohne dass du dabei schwitzt,
       geht das wirklich nur, wenn du ganz weit oben sitzt.

2. Ein Hahn hatte das geseh'n und sprach zu seinem Freund, dem Stier:
"Da oben wär' ich auch so gern', doch ohne Kraft bleib' ich wohl hier."
Da sagt der: "Friß meinen Dreck, darin steckt sehr viel Energie!
Da kletterst du in jeden Wipfel, so schnell, das glaubst du nie!"
Und so fraß der Hahn und stieg empor. Das ging auch wirklich leicht.
Kaum war er dann oben, rief er stolz aus: "Ich hab' 'was erreicht!"
Plötzlich hörte er ein Rascheln, sah den Jäger und duckt sich nach vorn.
Doch der hat ihn schon längst geseh'n, und zwar durch Kimme und durch Korn.

Ref: Also merke dir, mein Freund, so einfach kann das gar nicht geh'n.
       Darum bin ich jetzt auch hier und erkläre dir das System.
       Mag schon sein, dass du da hoch kommst, wenn du sehr viel Stiermist frißt,
       was jedoch nicht heißt, dass du oben bleibst, wenn du angekommen bist.




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Mittwoch, 14. Mai 2014

Hallingers sponsort Alpenlounge

Es beginnt mit einer Visitenkarte. Ich soll ihn einmal anrufen lächelt er mich an und als ich sie mir näher anschaue lese ich: "Patrick Hallinger, Hallingers Schokoladenmanufaktur".

Dazu muss ich grundsätzlich anmerken, dass Schokolade genau das Nahrungsmittel ist, das ich laut meiner Mutter in großen Mengen zu mir nehmen soll. "Obst und Gemüse", predigt sie noch immer, viel Obst und Gemüse soll ich essen. Gesunde und schmackhafte Ernährung seien kein Widerspruch. Und sollte jemals jemand daran gezweifelt haben, dass Mütter recht haben und es mit ihren Kindern gut meinen, möchte ich in diesem Kontext erwähnen, dass die Kakaobohne ein Obst ist und die Zuckerrübe ein Gemüse.

Wenige Tage später rufe ich Herrn Hallinger an. "Wir stehen für höchsten Genuss" sagt er am Telefon. "Und aus diesem Grund möchten wir die Möglichkeiten, die wir als Unternehmen haben nutzen, um Momente des Genusses in unserem Umfeld zu fördern. Dazu gehört aus unserer Sicht auch die Musik von Alpenlounge." Anschließend lädt er mich in den Firmensitz nach Landsberg am Lech ein. Ich lege auf und habe dieses Gefühl, dass wir uns gut verstehen werden.

Seine Frau führt mich durch die Produktion. Fertigung, Verpackung - alles geschieht manuell. Dann führt sie mich in die Produktentwicklung, lässt mich probieren und möchte genau wissen wie mir die neuen Schokoladen und Pralinen schmecken. Während sie am Rand eine kurze Diskussion zum Design der Hallingers Sektflaschen führt, gehe ich schnell zurück zu den dunklen, runden Pralinen mit dem roten Schimmer und teste, ob sie mir beim zweiten Mal noch immer so gut schmecken wie beim ersten. Tun sie. Super Obst, super Gemüse, supergeil.

Unser Rundgang endet im Besprechungsraum vor einem großen, silbernen Teller .... "Langen sie nur zu" lächelt sie "ich persönlich mag ja die mit Marzipan. Die sollten sie unbedingt probieren." Dann stößt auch Herr Hallinger zu uns und bald vertiefen wir uns in ein Gespräch über die Bedeutung von Genuss und über die Berührungspunkte von Schokolade und Musik. Da sind einige ... weiter möchte ich nicht vorgreifen. Nur soviel: die Vorfreude könnte gar nicht größer sein.

Sonntag, 20. April 2014

1. Konzert: 20 Juli im Freien Musikzentrum, München

Endlich ist es soweit! 

Jetzt können wir allen erklären, warum Frauen ihre Männer nur ungern alleine einkaufen lassen, was ein Dirndl mit einem Wunder der Natur zu tun hat und ob ein Mann an seinem Leben etwas ändern sollte, wenn es ihm gerade ausgesprochen gut geht.

Das Konzert findet im Freien Musikzentrum, Ismaninger Str. 29 (München Bogenhausen) statt. Der Einlass beginnt um 19:30, das Konzert um 20:00 Uhr.

Der Eintritt kostet regulär nur 14,- €. Für Arbeitslose, Studenten und Rentner ermäßigt das Freie Musikzentrum den Preis auf 12,- €. Jugendliche bis 21 Jahre zahlen sogar lediglich 5,- €. Der Konzertsaal des Freien Musikzentrums fasst lediglich 80 Personen. Greift deshalb schnell zu. Sprecht einfach einen von uns fünfen an oder bestellt die Karten direkt unter konzert@alpenlounge.eu. Wenn wir Euch die Karten zusenden sollen, kommt zum Eintrittspreis pro Versand eine Gebühr von 1,50 € hinzu.

Wir freuen uns darauf, Euch am 20. zu sehen!

Bernd, Cordula, Martina, Bernhard und Guido


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Mittwoch, 26. März 2014

Neuer Song: Ich würd' dich gern' wiederseh'n

"Lerne doch etwas solides" reden meine Eltern auf mich ein. "Musiker, das ist so ein unstetes Leben mit Drogen und vielen Frauen ..."

"Stimmt das eigentlich, das mit den Groupies und den Drogen?" frage ich Frank, der bei  Purple Schulz Bassist war, als sie mit Verliebte Jungs die Charts stürmten. "Groupies - also nicht bei uns. Und Drogen     -     was verstehst Du genau unter Drogen?"

Aber das Klischee ist zu schön, um es nicht doch noch einmal in einem Lied festzuhalten ...

Ich würd' dich gern' wiederseh'n
(Text und Musik: Guido Vincent von Weber)

1. Ich weiß, du solltest geh'n,
dabei ist es g'rade so schön.
Ich würde dich gern' wiederseh'n.
Ich hoffe du kannst das versteh'n.

2. Warum hast du mich auch so angeschaut,
mir dabei jeden Rückzug verbaut?
Tausend Schmetterlinge im Bauch.
Sag mal, spürst du's auch?

3. Du hast mich nur ganz einfach angelacht
und dabei ein wärmendes Feuer entfacht.
An dem hab' ich mir's heute Nacht
gemütlich gemacht.

4. Es wär' perfekt
wenn ich noch einen Wunsch hätt'.
Dass du noch 'was bleibst
und mir noch etwas von deiner Zeit leihst.

5. Es wär' perfekt
wenn ich noch einen Wunsch hätt'.
Dass du noch 'was bleibst
und mir sagst wie du eigentlich heißt.




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Donnerstag, 6. März 2014

Neuer Song: Begegnungen


Langsam nimmt unser Repertoire Formen an. "Cordula, du bräuchtest noch ein Solo" "Bitte etwas melancholisches. Ich liebe solche Lieder."

Abends sitze ich am Schreibtisch und suche nach einem geeigneten Thema. Eigentlich ist es schade, denke ich, dass man die vielen Menschen, die einem täglich begegnen nicht wirklich kennen lernt. Hunderte von spannenden Geschichten und inspirierenden Gedanken rauschen unentdeckt an einem vorbei. Ein Meer an bunten Persönlichkeiten, die in der Menge einfach untergehen ...

Wie schön wäre es da, wenn einer herausbrechen und Kante zeigen würde.

Begegnungen
(Text und Musik: Guido Vincent von Weber)

Ref. Manchmal hab' ich einfach das Gefühl,
daß wir untergeh'n in dem Gewühl.
Willst du wissen was ich dann tu?
Dann hör' jetzt zu.

1. Ich fahr' mitten auf 'ne Kreuzung, aus dem Fenster halt' ich 'nen Fön.
Ob sie langsamer werden oder bremsen, das möcht' ich seh'n.
Und wenn das dann geschieht
weiß ich, dass es mich gibt.

2. Im Kaufhaus ruf' ich mich selbst aus,
lauf' ständig im Kreis herum und ruf dabei': "G'radeaus!"
Und wenn sie das dann verstört
weiß ich, sie haben mich gehört.

Ref. Manchmal kann ich einfach nicht versteh'n,
dass Menschen sich begegnen, ohne sich zu seh'n.
Willst du wissen, was man dann macht?
Dann gib jetzt acht.

3. Eine Rundmail im Büro: "Falls ihr mich sucht, ich bin auf dem Klo."
In der Kantine sprech' ich die Menschen an: "Sind sie 'ne Frau oder ein Mann?"
Und wenn sie dann auf mich zeigen
weiß ich, der Eindruck wird bleiben.

4. In der Oper sing ich mit - gegen den Takt.
Entwickel 'ne Wahnsinnsangst vor dem letzten Akt.
Und wenn jeder mich angafft
weiß ich, ich hab' es wieder mal geschafft.




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Donnerstag, 27. Februar 2014

Geburtstag in der Künstlerkolonie

Die Überraschung ist gelungen - das Geburtstagskind strahlt vor Glück
Ganz München ist von Yuppies besetzt ... Ganz München? Nein! Eine von unbeugsamen Künstlern bevölkerte Kolonie  ...

Direkt vor den Toren Münchens liegt die stillgelegte Acetylen-Fabrik. Als ich durch das Tor schreite tauche ich in eine andere Welt ein. In die alten Fertigungs- und Lagerhallen haben Künstler ihre Ateliers und Lofts gebaut. Rigipswände und Parkettböden zwischen Ladekränen und Stahlkesseln. Es ist eine sehr eigene und fesselnde Atmosphäre.

Ein Blick auf meinen Notizzettel bestätigt die letzten Zweifel - Straße und Hausnummer führen zu dem ehemaligen Industriegelände. Hier drinnen haben alle Gebäude dieselbe Adresse. Ich fühle mich seltsam an unseren letzten Auftritt erinnert und beginne die drei Hektar kultivierter Kreativität abzulaufen. Aus den beleuchteten ehemaligen Baracken und Hallen strömt überall gesellige Umtriebigkeit. Dann entdecke ich Cordula in einer kleinen fröhlichen Gruppe, die rauchend und erzählend vor einem der Gebäude steht.

Ich trete ein und stehe vor einem riesigen Stahlkessel, der in der Decke verschwindet. "Der Künstler wohnt über dem Atelier" klärt mich einer der Gäste auf. "Die andere Hälfte des Kessels steht in seinem Wohnzimmer." Hier werden Träume wahr. 130 Kubikmeter Stauraum. Im Wohnzimmer. Ich sehe ihn mit einem Schweißbrenner vor mir - breitbeinig vor dem Stahlkessel - auf seinem T-Shirt der Aufdruck: "Nie wieder aufräumen".

Um 22:00 Uhr treten wir auf. In vielerlei Hinsicht ein Premierenabend. Wir stehen zum ersten Mal mit Martina auf der Bühne, die sich darauf mit wohltuhender Sicherheit bewegt. Unter den vier geplanten Liedern führen wir zwei zum ersten Mal auf - "Dat Wasser vun Kölle" und "Das Dirndl". Letzteres ist zugleich auch Bernhards erstes Solo. Alles läuft glatt. Nach dem Auftritt spricht mich eine junge Dame an: "Ihr wart wirklich klasse. Habt ihr das geübt?" ... Ich schmunzel ... Rhetorik führt manchmal in semantische Abgründe.

Mitternacht - inzwischen ist es in allen anderen Gebäuden still und dunkel. Tief atme ich noch einmal diese Welt ein und gehe langsam zurück zu meinem Wagen.

Samstag, 25. Januar 2014

Martina Erd neuer Sopran bei Alpenlounge


Martina Erd
"Habemus sopranum!" - Weißer Qualm entsteigt Bernds Zigarette und zufrieden schließen wir das Casting ab.

Martina Erd steht von nun an mit uns auf der Bühne. Die 29 Jahre junge Ravensburgerin hat eine abgeschlossene Ausbildung als Musical-Darstellerin und ist an der Abraxas Musical Akademie in München Dozentin für Deutsch und Chorgesang. - Bernd und Martina - zwei Allgäuer - das wird noch spannend. "Ma wird z'fria alt und z'spät gscheit" "Ajo, die Zitt verrinnt. Geaschtig isch no Wintr gsi. Heit is scho Frieling ..." Wir werden in den Proben Untertitel brauchen.

Insgesamt war das Casting ausgesprochen spannend. Und natürlich hatten wir auch unsere persönliche Mrs. Bean, die konsequent in einer anderen Tonart sang als wir - in einem eigenen Tempo - und an den irritierendsten Stellen einsetzte. Also eigentlich sang sie plötzlich einfach los. Statt in die engste kam sie so immerhin in die Ängstewahl. Aber neben diesen lustigen waren da auch die vielen schönen Momente. Die interessanten Geschichten, die Spannung wer als nächstes durch die Türe kommt und dann der Augenblick, in dem wir einfach die Stimmen haben ineinander fließen lassen. - Danke noch einmal an alle Bewerberinnen. Wir wissen wie viel Zeit und Leidenschaft ihr in die Vorbereitung investiert habt. Es war toll, Euch kennen gelernt und mit Euch gesungen zu haben.

Martina, Cordula, Bernhard, Bernd und ich werden zukünftig als Quintett das Kleinkunst-Programm von Alpenlounge bestreiten. Darüber hinaus schreiben wir an einem sechs stimmigen Programm bei dem auch Steffi wieder mit auf der Bühne stehen wird. Verraten sei nur soviel - es wird sich deutlich von dem Kleinkunst-Programm abheben.